Hier das "Resumée" eines Freundes:
 ...Schland!
Hass. Gewalt. Diskriminierung. Mein Erlebnis im ach so "toleranten"  Köln.
Es war ein großartiger Abend. Deutschland gewinnt in der letzten  Minute das Spiel gegen Polen. Ich bin eigentlich kein Fußballfan.  Kurz hat es mich dann doch erwischt, ich habe mich echt gefreut -  aber das war um 12 Uhr ganz plötzlich wieder vorbei.
Nach dem Spiel mit Freunden in die Stadt. Tanzen. Wir hatten alle  gute Laune. Ich musste noch zum Geldautomaten. Etwa zehn Leute warten  in der Schlange und mir wird mulmig, ich fühle mich bedroht.  Abwarten. Jetzt bin ich dran. Schnell PIN eingeben, Geld nehmen und  weg da. Man weiß ja nie. P. ist mitgekommen, M. und D.  wollten an der Ecke warten.
Ich habe mich absichtlich relativ neutral angezogen, kein rot, kein  weiß. P. trägt ein grün-gelbes T-Shirt von Puma. Das war ein  Fehler. Ich hätte darauf achten sollen. Überall deutsche Flaggen und grölende Fans. Überall Asoziale, die  mitten auf den Bürgersteig pissen. Mir macht das Angst, ich bin eine  Memme. Berechtigt. Dummdeutsche Schreihälse und Polizei, wohin man  blickt. Sicherer fühlte ich mich dadurch nicht. Patrick und ich gehen  vom Geldautomaten zurück durch die Meute Richtung M. und D.,  aber die sind schon vorgegangen. Tolle Freunde. Dumme Freunde.  Anscheinend sahen sie in der Menschenmasse keine Bedrohung. Ich bin  ganz schön sauer. In solchen Situationen achte ich eigentlich darauf,  dass man zusammenbleibt. P. und ich ziehen zügig in Richtung Party, absichtlich nicht  besonders nah aneinander oder gar Hand in Hand. Ich will niemanden  provozieren. Ein Zittern liegt in der Luft. Von hinten höre ich leise  die Sprüche... Sie kommen näher.
„Ey, wer beim Deutschlandspiel Brasilienshirts trägt, ist doch ne  Schwuchtel!“ und ähnliches. Er spielt auf Patricks T-Shirt an.
Ich versuche, ruhig zu bleiben und mich nicht provozieren zu lassen.  Drehe mich nicht um, halte meinen Mund, gehe einfach weiter. In mir  kocht das Adrenalin mit dem Testosteron eine gefährliche Suppe. Immer  mehr Sprüche. Immer mehr Beleidigungen. Schließlich platzt mir der  Kragen.
„Was wollt ihr von uns? Was habt ihr für ein Problem?“ sage ich laut  und drehe mich um. Es sind vier gut durchtrainierte Vollproleten  türkischer und deutscher Herkunft. Alle in Deutschlandflaggen und  schwarzrotgoldenen Merchandise-Artikeln verkleidet. Alle besoffen.  Der kleinste der vier kommt auf mich zu und schlägt mir mit seinem  Kopf vor die Lippe. Unangekündigt. Schamlos. Aggressiv. Sie wird  sofort dick. Ich verlange schreiend eine Entschuldigung.
Am Straßenrand stehen mehrere gut gebaute Männer mit ihren Frauen.  Alle gucken zu oder flüchten. In Köln schaut man hin. Tut aber nichts.
Die Situation artet aus. Gerangel. Der wohl älteste der  Proletengruppe versucht, den kleinen Aggressor zurückzuhalten. Weit  und breit keine Polizei. „Schwuchtel“ und schlimmeres. P.  versucht ebenfalls zu schlichten, ist jedoch völlig überfordert mit  der Situation.
„Ich hau dir aufs Maul!“ sage ich.
„Lass das besser, sonst gehen wir alle vier auf dich los und bringen  dich um!“ sagt der Älteste. Ich gehe zurück in Richtung Polizei.  Mache wieder einen Fehler und schreie.
„Ihr Fußballwichser seid doch alle Nazis!“ Das war dumm und eine  pauschale Verurteilung. Eigentlich nicht meine Art. Aber irgendwann  ist Schluß.
Ich konnte mich nicht zurückhalten. Ich habe keine Lust mehr auf  Schlucken. Sie rennen hinter mir mehr und schubsen mich. Verlangen  eine Entschuldigung, die ich ihnen selbstredend nicht gebe. Wäre ja  noch schöner. Ich falle mehrmals hart, kugle mir die linke Schulter  aus und schreie vor Schmerzen. Stehe auf. Falle wieder. Stehe auf.  Falle wieder. Mein Knie blutet leicht. Ich drehe mich nicht um.
„Entschuldige dich, Schwuchtel!“
„Fick dich!“
Am Straßenrand stehen mehrere gut gebaute Männer mit ihren Frauen.  Alle gucken zu oder flüchten. In Köln schaut man hin. Tut aber nichts.
„Ihr guckt alle nur zu. Ich glaube das einfach nicht!“ schreie ich  den Gaffern entgegen. Keine Reaktion. Ich wehre mich nicht. Gehe  einfach weiter Richtung Polizei. Ich renne nicht. Jeder soll es sehen.
„Wo sind die scheiß Bullen, wenn man sie mal braucht?“ schreie ich  verzweifelt.
Der Prolet merkt langsam, wohin ich will und geht zurück zu seinen  Leuten. Ich komme am Polizeiwagen an.
„Guten Abend die Herren! Wären sie so nett, mir zu helfen? Ich wurde  gerade grundlos Opfer gewaltbereiter Fans.“
„Anton 12/2, drei Mann zu mir.“ Mit den Polizisten in voller Montur  im Schlepptau gehe ich den Weg zurück. Die Schläger sind natürlich  längst weg. War klar. Auf eine Anzeige verzichte ich. Bringt eh  nichts. Ich weiß nicht mal mehr, wie die Spinner aussahen. Wütend und  enttäuscht von meiner Schwäche gehe ich mit P. Richtung Taxi.  Schäme mich. Fühle mich schuldig. Schwach. Ich hätte dem Arschloch  eine reinhauen sollen. Schwules Mädchen eben.
Die Nacht habe ich nicht geschlafen. Meinen linken Arm kann ich kaum  bewegen und meine Lippe ist immer noch dick. Glimpflich davongekommen  nennt man das. Der Schock sitzt trotzdem tief. Ich kann nicht  glauben, dass mir so etwas in Köln passiert ist. Für mich ist diese  WM gelaufen. Ich hatte Recht. Fußball ist Krieg. Eine neuzeitliche  Adaption von Krieg. Man muss nur in die Gesichter der Fans schauen,  um es zu wissen.
Ich hoffe, Deutschland fliegt möglichst früh raus. Am besten gegen  Holland. Dann ist endlich Ruhe.
Freitag, Juni 16, 2006
Mittwoch, Juni 14, 2006
WM in Kölle
Anders als Gabi wohne ich nicht in einem äusseren Stadtteil unserer schönen Domstadt und komme somit auch nicht umhin, die diversen Festivitäten am Friesenplatz zu umgehen. Am besten gefallen haben mir bisher die feierfröhlichen Brasilianer. Wie mir gestern mitgeteilt wurde, ist Kölle die Brasilianische WM-Stadt und daher war es nicht anders zu erwarten: Gelb-Grün überflutete gestern meine Strasse und selbst Drag-Queens waren dabei(Ich hatte leider meine Kamera nicht mit). Wenn die WM immer so friedlich abläuft haben wir ja nüscht zu befürchten.
Drag on Track
Kinners, auch wenn ich sie fast vergessen hätte: Auf dem letzten, übrigens sehr schlechten, Gayhappening in Düsseldorf gab es neben schlechter Musik und lauter rumturtelnden Päärchen *brech* auch einen Lichtblick*. Und der/die/das hiess Shequida!
Miss Shequida ist, gluabe ich, so ziemlich das beste, was ich jemals so an Drag-Queens in meinem Leben gesehen habe. Dazu grhört ihr unglaublicher Fummel (silbernes Pailettenkleid), ihr Attitude ("Bist du eine Frau?..Ja?...Fotze!...oh sorry mein deutsch ist noch nicht so gut!") und ihre Performance (Trance-Tracks in denen sie wild tanzend die gesamte Bühne einnahm)!
Ihr 5-Oktaven-Stimme, die bei ihrer Zugabe fast die Boxen überforderte, ist da nur ein nettes (aber atemberaubendes) Zusatz-Goodie.
* Ich habe ja nichts gegen Päärchen, aber es nervt schon, wenn man sich gerade einen potentiellen Kopulationspartner ausgeguckt hat und dann zwei Sekunden später sein Freund umme ecke kommt.
Dienstag, Juni 13, 2006
Joy oh joy!
Kinners, gestern war ja die Frau Denalane im ausverkauften Hause Gloria zu Gast. Als Vertreter des eher elektrolastigen Musikgeschmcks war mir die Frau zwar schon ein Name, aber ihre Musik eher nicht. Und ich kann sagen: Näääh wat schön! Das Stimmchen, dass die Frau da im Leibe hat ist wirklichzum zerreissen schön und ihre souligen Töne eignen sich sowohl als exzellente Beischlafmusik sowie als Weihnachtsgeschenk für die Eltern.
Donnerstag, Juni 01, 2006
Kinderzimmer-Party


Kinners, welch ein frivoler Abend der überschwenglichen Alkoholfreuden! Am Dienstag wurde feierlich die neue "KInderzimmer"-Deko im Café Schön eingeweiht. Sascha und meine Wenigkeit bedienten hinter der Theke als Binca und Biggi, die sadistischen Babysitterinnen, Kölsch gab es für 1,- Euro und Jägermeister/Erdbeerlimes für 0,50 Euro. Schön war es wie man an dem Bild oben sehen kann.
Beendet wurde die Party dann leider viel zu früh von unseren Freunden in Grün-Weiss wegen Ruhestörung.
Tipp: Das Ganze wird nächsten Dienstag, den 06.05. wiederolt. Dieselben Preise und wieder mit Sascha und mir hinter der Theke.!
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